Deutsche Meisterschaft: Steinhorster liefert Seriensieger Berlin mit Leverkusens Achter ein furioses Finale
Volle Kraft voraus und am Ende nicht einmal eine halbe Bootslänge Rückstand: Dominic Imort ist seit dem vergangenen Wochenende frisch gebackener Deutscher Vize-Meister! Der Steinhorster holte mit dem Männer-Achter des RTHC Bayer Leverkusen nach einer eindrucksvollen Leistung Silber.
Eine runde Sache zum runden Geburtstag: Denn das Deutsche Meisterschaftsrudern wurde auf dem Münsteraner Aasee zum 100. Mal ausgetragen. Und dabei lebte eine gute alte Tradition fort: Die Rennen wurden über 1000 Meter ausgefochten. Also die Hälfte der olympischen Distanz. „Das ist einfach die traditionelle Meisterschaftsdistanz aus den Anfängen des Rudersports in Deutschland“, erläuterte Imort.
Der ehemalige Akteur des Rudervereins am Gymnasium Hankensbüttel – der in Dortmund wohnt, in Bochum Medizin studiert und noch ein wenig weiter südwestlich seine Ruder-Quartier hat – erweiterte damit die lange Liste der Erfolge aus der Talentschmiede RVGH.
Der Vizetitel war für die Leverkusener Crew in Münster im Grunde das Höchste der Gefühle. Denn an der Phalanx des Berliner RC vermochte die Konkurrenz einmal mehr nicht zu rütteln. Die Hauptstädter waren seit 2005 nur einmal nicht Deutscher Meister geworden. Die Bedeutung, die der Club dem Wettbewerb beimisst, ließ sich von der prominenten Besetzung ablesen. Ausnahmslos Spitzenkräfte an den BRC-Riemen, darunter neben mehreren international erfolgreichen Athleten Achter-Olympiasieger Andreas Kuffner, der amtierende Achter-Vizeweltmeister Anton Braun und Steuermann Martin Sauer, ein weiteres Mitglied aus dem berühmten Deutschlandachter, saßen im Berliner Boot.
Dem haushohen Favoriten vermochte nur die Bayer-Besatzung ansatzweise die Stirn zu bieten. Imort, Heiner Schwartz, Fabian Weiler, Dennis Hartung, Felix Krane, Thorsten Jonischkeit, Felix Drahotta (ebenfalls amtierender Achter-Vizeweltmeister), Toni Seifert und Steuermann Nils Hoffmann trafen bereits im Vorlauf auf Berlin und kamen mit einer knappen Bootslänge Rückstand als Zweite ins Ziel.
Dank eines furiosen Rennens rückten Imort und Co. dem Seriensieger am folgenden Tag im Finale noch ein wenig mehr auf die Pelle. Leverkusen lieferte den Spree-Granaten einen harten Kampf, überquerten am Ende der 1000 Meter mit gerade einmal 1,3 Sekunden Rückstand, sprich weniger als einer halben Bootslänge, die Ziellinie. – Von Ingo Barrenscheen
Quelle: Isenhagener Kreisblatt, 17. Oktober 2013